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Am 5. März 2017 fand in unserer Gemeinde eine Elternversammlung zur Besprechung der Anliegen der Sonntagsschule statt. An der Versammlung nahmen sowohl Eltern als auch Lehrkräfte teil, Priester Alexej Veselov hat die Versammlung geleitet. Die Sonntagsschule existiert in unserer Kirche seit einem halben Jahr, so dass inzwischen die ersten Erfahrungen gesammelt werden konnten und einige Fragen dazu aufgekommen sind. Diese wurden während der Versammlung aktiv besprochen und die wichtigsten Punkte, sowie Schlussfolgerungen dazu im Folgenden zusammengefasst:

 

1. Das Problem der Sprache.

Unterrichtet wird hauptsächlich in russischer Sprache, wobei leider nicht alle Kinder Russisch sprechen. Einige beherrschen nur den geringen Wortschatz der Alltagssprache und können daher dem Unterricht nicht ausreichend folgen. In diesem Zusammenhang besteht der allgemeine Wunsch, dass die russischsprachigen Lehrkräfte zumindest in den wichtigsten Punkten des Unterrichts gedolmetscht werden. Dies würde gleichzeitig die russischsprachigen Kinder darin unterstützen, die Themen der Orthodoxie auch in deutscher Sprache zu erfassen bzw. darüber sprechen zu können. Darüber hinaus besteht ein Wunsch, zweisprachige Lehr- und Lernmitte für die Sonntagsschule zu erstellen. Sollte jemand aus der Gemeinde dazu beitragen können, so wird um Kontaktaufnahme mit Vater Alexej gebeten.

2. Die Richtung und das Ziel des Unterrichts.

Unser Ziel ist es, in den Kindern ihren Glauben und das Gottvertrauen zu stärken, ihnen dabei zu helfen, die Kirche, das Gebet, die Gebote des Herrn, die Wohltaten lieben zu lernen, sowie ihre Tugendhaftigkeit zu unterstützen. Dabei sind die erworbenen Kenntnisse, die Lehrmaterialien und der Lernprozess an sich, nur ein Zweck zum Ziel. Wir haben weder Aufnahme- noch Abschlussprüfungen, sondern lediglich eine Orientierung auf gemeinsame Erkenntnis des orthodoxen Glaubens.

3. Orthodoxe Identität.

Es ist wichtig, dass Kinder sich als orthodoxe Christen wahrnehmen. Was bedeutet das? Vor allem, dass man den orthodoxen Glauben kennen und lieben lernt, diesen als den größten Wert schätzt und im eigenen Leben verwirklicht. Dass man im Umgang mit den Altersgenossen keine Angst hat sich als Christ zu äußern und sich zum orthodoxen Glauben zu bekennen. Sowohl wir Erwachsene als auch unsere Kinder, werden noch vielen Fragen und schwierigen Situationen im Leben begegnen. Daher ist es wichtig, dass die Antworten unserer Kinder auf diese Fragen und Situationen, und deren Weltanschauung insgesamt, auf der Basis der orthodox-christlichen Lehre beruht. Wie soll man sich gegenüber verschiedenen Menschen, Kulturen und Traditionen, sowie gegenüber den Tendenzen der aktuellen Zeit verhalten? Wie und woran soll man sich bei der Wertebildung orientieren? Oft ist es leider so, dass Schule und Familie, Staat und Kirche gänzlich gegensätzliche Ansichten vertreten und lehren. Dieser Umstand führt oft zu Konflikten im Inneren der Kinder, bei der Formierung ihrer Persönlichkeit. Ein aufmerksames, pädagogisch richtiges Vorgehen der Eltern, ist hier in Zusammenarbeit mit dem Pfarrer und der orthodoxen Gemeinde sehr wichtig.

Wir empfehlen daher das «Bienen-Prinzip»: Aus allem nur das Gute und Nützliche für sich annehmen und sich dabei von allem Schlechten und Schädlichen abwenden. Wir Eltern und Lehrer, müssen nicht nur unsere Kinder mit der orthodoxen Weltanschauung bekannt machen, sondern dieses entwickeln, stärken, vertiefen und natürlich auch vorleben. Selbst Vorbilder für unsere Kinder zu sein.

4. Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Eltern.

Es wurde darauf hingewiesen, dass die Lehrer lediglich eine Unterstützung im Prozess der orthodoxen Erziehung leisten können. Mit anderen Worten ausgedrückt, dass die Eltern die Hauptverantwortung für die Kindererziehung tragen und die Lehrkräfte nur helfend dazu beitragen können.
Was genau können die Eltern bezüglich der Sonntagsschule tun?
a) Interesse zeigen.
In einer unaufdringlichen Form mit dem Kind über den Unterricht sprechen, das Kind befragen was es zuletzt gelernt hat, was ihm am meisten gefallen hat, was es sich am besten gemerkt hat usw. Dabei sollte man das Kind stets ausreden lassen und sein Interesse fördern.
b) Organisation.
Am Tag vor der Sonntagsschule sollte man das Kind an den bevorstehenden Unterricht und das zuletzt Gelernte erinnern. Ebenso es auf den Unterricht einstimmen und an das ordentliche Verhalten im Unterricht und gegenüber der Lehrkraft erinnern.
c) Kontakt und Gespräche mit den Lehrern haben.

5. Religionsunterricht in der staatlichen Schule.

Kinder sind nicht verpflichtet, am Religionsunterricht der Schule teilzunehmen, es gibt Alternativen. Falls das Kind den Unterricht jedoch besucht, ist es wichtig zu wissen, was genau da unterrichtet wird. Der Religionsunterricht in staatlichen Schulen wird oft von nichtgläubigen Lehrern gestaltet und dabei bei weitem nicht immer christliche Ansichten und Werte vermittelt. Das ist sehr gefährlich. Wenn beispielsweise ein Mathematiklehrer etwas nicht biblisches oder etwas nicht der christlichen Glaubenslehre entsprechendes behauptet, so kann man es dem Kind verständlich machen, dass der Lehrer nicht gläubig sei. Wenn jedoch das gleiche von einem Religionslehrer kommt, dann steht das Kind im Zwiespalt und verliert womöglich sein Vertrauen in die religiösen Menschen.

Es ist wichtig, dass sowohl Eltern als auch Lehrkräfte wissen, was in der staatlichen Schule unterrichtet wird und was unsere Kinder allgemein aus ihrem sozialen Umfeld lernen. In unserer Schule unterhalten wir uns auch über aktuelle Themen, sowie kindliche Wahrnehmung der Familienbeziehungen und der Geburt. Wenn Eltern an solchen Themen interessiert sind, können sie sich gerne an den Priester und die Lehrkräfte der Sonntagsschule wenden.

6. Lernmittel und Kosten.

In unserem Unterricht wird die Lernmittelreihe „Wertograd“ verwendet. Die Kosten dafür betragen 5,00 EUR halbjährlich. Das Lehrbuch bleibt in der Schule, wobei für die Eltern die Möglichkeit besteht ein zweites Exemplar für zu Hause zu erwerben, um den Lernprozess leichter verfolgen und mit dem eigenen Kind über die Inhalte sprechen zu können. Nähere Informationen zu den verwendeten Lernmittel unter:

7. Stundenplan.

Wir haben für die jeweiligen Lerngruppen den Stundenplan bestimmt.

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Lehrkräfte!

Das Leben unserer Gemeinde geht nach der Göttlichen Liturgie weiter. Die Erwachsenen haben die Möglichkeit sich während der Trapeza über den Glauben zu unterhalten, während die Kinder im Unterricht der Sonntagsschule sind. Darüberhinaus findet in unserer Gemeinde einmal pro Monat eine Elternschule statt, zu der wir Sie herzlich einladen. Des Weiteren organisieren wir kreative Veranstaltungen für Kinder und würden uns über Ihre Teilnahme freuen. Wenn Sie Lust und Interesse haben bei der Organisation einer Kinderveranstaltung, eines Wettbewerb, eines Turnieres oder Kinderfestes mitzuwirken oder einfach dabei zu helfen, so wenden Sie sich an uns. Ihre Erfahrungen und Talente können gut zu Ehren Gottes und zugunsten unserer Gemeinde eingesetzt werden.

Anmerkung.

«Es muss uns bewusst sein, dass trotz des positiven Beitrages der Sonntagsschule, der Hauptstützpunkt einer religiösen Erziehung in der Familie liegt. Die Schule ist dabei lediglich eine Unterstützung. Sehr wichtig und hilfreich sind dabei auch die Kurse der religiösen Erziehung für die Eltern selbst. Diese erleichtern die Arbeit der Sonntagsschulen, so der Erzpriester Gleb Kaleda in seinem Buch „Kirche zu Hause“, Kapitel V. Familie als Schule.

Um den Kindern eine christliche Erziehung zu geben, sollte das Leben der Familie geordnet ablaufen, die Mitglieder sollten zu einer christlichen Lebensart kommen.

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